Asaphs Psalm warnt vor falschem Gottesdienst und heuchlerischem Leben, während Gott als gerechter Richter sein Volk prüft und zur wahren Anbetung aus Liebe aufruft.
Details
Richard Friesen erläutert Psalm 50, einen Gerichtspsalm des Asaph, der als Hauptsänger im Tempel von David eingesetzt wurde. Der Psalm stellt eine göttliche Gerichtsversammlung dar, in der Gott als oberster Richter auftritt und die gesamte Schöpfung als Zeugen aufruft.
Die Predigt gliedert sich in vier Hauptpunkte:
*1. Gott ist der legitime Richter*
Gott wird mit drei hebräischen Namen vorgestellt: El (der Allmächtige), Elohim (der Ehrfurcht gebietende) und Jahwe (der Ewige). Er erscheint aus Zion in Herrlichkeit, begleitet von Feuer als Zeichen des Gerichts. Die ganze Erde wird als Zeuge aufgerufen, während Gott sein eigenes Volk richtet – beginnend bei seinem Haus, nicht bei der Welt.
*2. Gott verurteilt falschen Gottesdienst*
Das Volk Israel brachte zwar die vorgeschriebenen Opfer dar, aber ihr Herz war fern von Gott. Gott erklärt, dass er keine Tieropfer braucht, da ihm ohnehin alle Tiere gehören. Was er wirklich wünscht, sind Dankopfer, das Einhalten von Gelübden und das vertrauensvolle Rufen zu ihm in der Not. Der Prediger warnt die Gemeinde davor, nur äußerlich fromm zu erscheinen, während das Herz nicht beteiligt ist.
*3. Gott verurteilt die Gottlosen*
Besonders hart urteilt Gott über jene, die seine Worte lehren, aber nicht danach leben. Sie werden als „Gottlose“ bezeichnet, obwohl sie sich zum Volk Gottes bekennen. Diese Namenschristen brechen die Gebote (stehlen, ehebrechen, lügen, lästern), während sie andere belehren. Gott warnt, dass sein Schweigen nicht Zustimmung bedeutet.
*4. Gott bietet Gnade und Heil an*
Trotz des harten Gerichts endet der Psalm mit einem Gnadenangebot. Wer Lobopfer darbringt und seinen Lebensweg ordnet, wird Gottes Heil sehen. Die Gerichtsworte dienen nicht der Vernichtung, sondern der Läuterung und Heilung des Volkes.
Friesen appelliert eindringlich an die Gemeinde, ihr Herz zu prüfen und sicherzustellen, dass ihr Gottesdienst und Leben aus echter Liebe zu Gott geschieht, nicht aus bloßer Gewohnheit oder zum Schein. Er betont, dass das Christentum eine Religion der Liebe ist, nicht des Gesetzes, und fordert zur Buße und echten Nachfolge auf.